Günther Tessmann. Mein Leben.
Tagebücher des Lübecker Forschungsreisenden
Im Archiv der Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck (2024 umbenannt in Sammlung Kulturen der Welt) lagern die Lebenserinnerungen des Lübecker Forschungsreisenden Günther Tessmann (1884-1969) der, obwohl nicht als Ethnologe ausgebildet, als einer der Begründer der ethnographischen Feldforschung gilt. Die Aufzeichnungen in zwölf Bänden dokumentieren Tessmanns Kindheit und Jugend sowie seine langjährigen Forschungsaufenthalte in Afrika und Südamerika. Seine ethnobotanischen und zoologischen Untersuchungen gelten, ebenso wie seine Auseinandersetzung mit der Problematik des Kulturwandels, als Pionierleistung in der Ethnologie.
Im Rahmen eines von Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl initiierten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes arbeitete die Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck zusammen mit dem Frobenius-Institut an der Goethe-Universität Frankfurt ab November 2010 an der "Digitalisierung, Erschließung, Publikation und Auswertung der unveröffentlichten Lebenserinnerungen von Günther Tessmann aus den Beständen der Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck".
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit stand die Bearbeitung, Kommentierung und Veröffentlichung der bisher nur archivarisch erfassten handschriftlichen Lebenserinnerungen von Günter Tessmann. Die Herausgabe der Tagebücher in fünf Teilen orientiert sich nicht nach der äußerlichen Einteilung der Originalvorlagen in zwölf Bände, sondern an der von Tessmann inhaltlich geordneten Form in zehn Abschnitte.
Ebenfalls ist die Pangwe-Expedition Gegenstand eines Dissertationsprojektes. Nähere Informationen finden Sie hier.